Hoffnungsprojekt

Zeiten wie diese sind für alle herausfordernd. Schulkinder bekommen Aufträge von ihren Lehrpersonen übermittelt und arbeiten von zu Hause, Eltern sind im Homeoffice.

Da darf auch auf die Kindergartenkinder nicht vergessen werden. Wenn Eltern und größere Geschwisterkinder von zu Hause aus arbeiten, müssen Kindergartenkinder alleine spielen und sollten möglichst ruhig sein.

Als Kindergartenpädagogin sehe ich meinen Auftrag darin, erstens den Kontakt zu „meinen“ Kindern nicht zu verlieren, für sie in dieser äußerst verwirrenden Zeit da zu sein, aber auch den Eltern und Geschwistern ein paar Minuten am Tag zu verschaffen, in denen das Kind selbstständig beschäftigt sein kann.

Deshalb bekommen die „Fidelinis“ des Praxiskindergartens Fidelis jeden Tag ein Mail mit einer Audiodatei. Die im Kindergarten begonnene Fortsetzungsgeschichte vom „Kleinen Gespenst“ wurde weiter und fertig gelesen und neue Bücher folgten und folgen. In jedem Mail gibt es noch kleine Beschäftigungs- oder Bastelanregungen.

Kleine Zeichen der Hoffnung, Zeichnungen der Kinder, die im Briefkasten des Kindergartens abgegeben werden können, werden von uns Pädagoginnen laminiert, um sie wetterfest zu machen und dann außen am Kindergarten aufgehängt. Oft kommen die Kinder vorbei und schauen, von wem wieder eine neue Zeichnung hängt.

Da ich im Herbst für jedes Kind die Kuschelkuh „Dorli“, das Maskottchen der Gymnaestrada 2019, geschenkt bekommen habe, nahm ich diese Kuscheltiere zum Anlass, den Kindern einen kleinen Gruß nach Hause zu schicken. Ein von mir gestaltetes und ausgedachtes Bilderbuch, ein persönlicher Brief an jedes Kind, kleine Rätsel und die bunte Kuh – all dies wurde von mir und meinen Kolleginnen an die Kinder des Praxiskindergartens verteilt. Das Strahlen in den Augen und die Freude der Kinder wurde uns in zahlreichen Fotos und Nachrichten übermittelt. Somit haben die Kinder nun auch ein Stück Kindergarten zu Hause.

Bericht & Fotos: Angela Lercher